Samstag, 23. April 2011

Weitere Falschparker - Meine Ma

Um Gottes willen, sie soll sicher nicht abgeschleppt und entsorgt werden ;-)! Aber mit meiner Ma und mir ist das immer so eine schwierige Kiste.
Man liebt sich, will sich nahe sein, aber ratzfatz hat sie ihrerseits (mich trifft da natürlich keine Schuld *hust*) sämtliche Grenzen übertreten.
Meine Ma ist seit meinem 9. Lebensjahr und dem frühen Tod meines Dad alleinerziehend. Sie selbst war damals 34 Jahre jung, mein kleiner Bruder 2,5 Jahre alt. Sicher, keine einfache Situation.
Aber meine Ma hat das sehr geprägt. Sie ist ein recht ängstlicher Mensch, erwartet in Situationen immer gleich das Schlimmste und macht sich um und über alles Sorgen. Vor allem um ihre Kinderchen...
Dabei haben mein Bruder und ich eigentlich nie Anlass zur Sorge gegeben. Wir waren 2 stinknormale, eher sogar brave Kinder, haben beide unser Abi in der Tasche, Berufsausbildung abgeschlossen, stehen auch nach wie vor im Berufsleben, mit normalem Freundeskreis, Partnerschaften etc.
Aber klar, und das klingt jetzt vielleicht gemein, wenn man sich nicht mit sich selbst auseinandersetzt, dann kümmert man sich eben (ungefragt) um die (nicht vorhandenen) Probleme anderer ;-)...
Und ja, natürlich habe ich dazu beigetragen, dass es zwischen mir und meiner Ma nicht rund läuft. Ich brauchte wirklich lange (und meinen damaligen Partner) um zu verstehen, dass und welche Grenzen alle übertreten wurden. Schon die täglichen und mehrfachen Anrufe. Klar, die haben genervt, aber wirklich "unnormal" fand ich das nicht immer. Und ja, es gibt eben seeehr neugiere Personen (Hallo Mama ;-)!), die fragen dann auch schon mal Dinge, die man einfach nicht versteht. Weil es eben sonst niemanden gibt, der solche Fragen stellt. Und ich stehe im Austausch mit ziemlich vielen, verschiedenen Menschen. Aber es gibt Fragen, die stellt nur meine Ma. Beispiele ein anderes Mal.
Meine Ma spielt auch sehr gerne die Unschuldige. Neben Oma/Opa ist sie die einzige Person, die unter "unbekannt" anruft. Ich rufe dann meist zurück, denn ich habe nur Base, kein Festnetz.
Man stelle sich das so vor: Wir telefonieren und kaum eine halbe Stunde später habe ich erneut einen Anruf unter "unbekannt". Rufe ich dann zurück, war sie es "natürlich" nicht, hat aber sogleich immer ein ganzes Repertoire an Fragen auf Lager, als hätten wir uns ewig nicht gehört und als gäbe es nichts Wichtigeres als Antworten auf diese... komischen... Fragen. Sie sprudeln förmlich aus ihr heraus, wie ein Wasserfall, ein Dammbruch, Durchfall - denn oft ist es wirklich gequirlte Sch...
Ja, ich werde es vermissen, wenn sie einmal nicht mehr da ist. Aber dennoch spielen wir Katz und Maus, ich gifte sie an, wenn sie mir mal wieder gehörig auf den Wecker geht und versuche sie in ihre Schranken zu weisen. Aber ich mache noch immer und zu oft Fehler. Möchte meiner Ma Dinge erzählen, von denen ich eigentlich schon vorher wissen muss, dass ich sie nicht erzählen kann, ohne mich erneut weiteren Frage-Attacken auszuliefern. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann und dauerhaft mal ein wenig besser wird mit ihr und mir :-).

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