Ich habe die letzten Wochen (so auch letzte Nacht) beobachtet, dass ich sehr intensiv, teilweise verwirrend träume. Ich weiß nicht, ob ich kurz vor´m Aufstehen tatsächlich ein paar Tränen verdrückt habe oder ob es Teil des Traums war.
Desweiteren merke ich, dass mir irgendetwas fehlt.
Freue ich mich in der einen Minute noch darüber, dass ich mal wieder einen freien Abend oder ein unverplantes WE vor der Nase habe, so weiß ich irgendwie nichts Sinnvolles mit der Zeit anzufangen, vertrödel diese, rauche zuviel, esse zuviel, schlafe viel.
Es fehlt von allem das gesunde Mittelmaß.
Während meiner Langzeit-Beziehungen hatte ich stets Freunde/Bekannte, die Singles waren. Und ich wollte nicht mit ihnen tauschen - finde es echt nicht einfach, heutzutage den passenden Deckel zu finden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht daran glaube, dass es ihn gibt.
Singlebörsen waren bislang eher ein Zeitvertreib, eine Plattform, um ein wenig zu flirten, seinen Marktwert auszutesten. Mittlerweile hat sich so etwas wie "Hoffnung" mithineingeschlichen, die jedoch immer wieder sehr schnell mit Füßen getreten wird.
Mein Ausflug seit letztem WE hat in 95% der Kontakte nur das Thema Sex zum Besten gegeben oder es schreiben mich Typen an, die von der Optik (darunter zählt auch das Styling) und der Art, sich zu präsentieren, nicht zu mir passen (so scheint es). Eigentlich müsste ich es besser wissen, war doch auch S. ein Mann, der der Optik nach nicht in mein Beuteschema fiel und mich eines Besseren belehrt hat ;-).
Aber... nimmt man aus der Fleischtheke nicht auch das Stück mit der kräftigsten Farbe, den wenigsten Sehnen etc., statt sich von einem weniger ansehnlichen Stück und seinem Geschmack einfach mal überraschen zu lassen? Ok, der Vergleich hinkt ein wenig, zumal ich eh keine fleischfressende Pflanze bin und am liebsten Hackfleisch esse, wo man letztlich gar nicht mehr über Optik sprechen kann *lol*.
Na jedenfalls ist mittlerweile so etwas wie Sehnsucht in mein Leben gekehrt. Sehnsucht, die gestillt werden will, Sehnsucht, im Arm gehalten zu werden, Sehnsucht, auf diese spezielle Weise angesehen zu werden, Sehnsucht nach Knutschen, miteinander einschlafen, aufwachen, täglichen Telefonaten, füreinander da sein, eine Einheit bilden usw.
Ich merke z.B., dass mich ein 1-2wöchiger Urlaub nicht reizt, lieber denke ich da in kleinen Schritten, sprich: Städte-Tripps. Nicht verkehrt, mag ich sehr gerne, aber letztlich liegt es ja überwiegend daran, dass ich nicht alleine 2 Wochen wo auch immer verbringen mag, bin ich nicht gewöhnt, will mich auch nicht daran gewöhnen.
Wahrscheinlich wäre ich ohne S. und 007 schon früher an dem Punkt gelandet, etwas zu vermissen, aber mit diesen beiden (nacheinander *lach*) und Ex als bestem Freund war ich bislang irgendwie "versorgt".
Ich mag es nicht zu beobachten, wie ich immer mehr wie andere Single-Ladies auch einen Blick bekomme - darauf, ob mein Gegenüber nicht vielleicht ein potentieller Kandidat wäre. Oder ist das so normal?
Ich finde, es macht das Ganze doch ungemein schwieriger, jemanden wirklich peu a peu kennenzulernen, wenn man direkt einen dicken Rucksack voller Erwartungen mit sich trägt, vergleicht, testet, analysiert...
Und es geht ja anscheinend nicht nur den werten Damen so, auch die Herren der Schöpfung sind letztlich nur auf der Suche nach der neuen großen Liebe, auch wenn viele andere Maßstäbe ansetzen und erstmal ihren Schwanz, dann ihr Herz, erobert wissen wollen.
Tja und zu all dem Mist kommt dann eben auch immer wieder/noch mein aktuelles Selbstbild - in der einen Minute strotze ich vor Selbstbewusstsein, in der anderen Minute fühle ich mich unattraktiv und "des Mannes nicht wert".
Die Lösung? Weitermachen wie bisher kann´s nicht sein, denn dieser Weg lässt sich zwar leicht(er) gehen, birgt aber auch keine Gefahren/Überraschungen.
Ich weiß, in erster Linie muss ich mich (wieder)finden, aber... ist Abnehmen wirklich der einzige und ausschließliche Schlüssel zum Erfolg? So unattraktiv kann ich ja gar nicht sein, bekam doch schließlich sowohl von Ex-Partnern als auch Sex-Partnern immer genug Zuspruch, positives Feedback. Natürlich nicht vorbehaltslos, schlanker steht mir auch einfach tausendmal besser und das strahle ich dann auch aus.
Alles im Leben ist ein Kreislauf, aber momentan stecke ich im falschen fest - Frust, essen bzw. mehr essen, dadurch nicht abnehmen, dadurch nicht die Power haben, die ich will - Frust...
Also: Schalthebel umstellen, neuen Kreislauf suchen, muss ja nicht direkt der perfekte sein.
Aber viele scheinen besser, als der aktuelle...
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